14.03. - Journalismus & Blogger

14.03. - Journalismus & Blogger

Worin unterscheiden sich eigentlich Journalisten und Blogger? Jeden Tag entstehen viele neue Online-Journale, die spannend zu lesen sind. Aus welchem Grunde sollen die Leser weiterhin auf Medienhäuser setzen, wenn es interessante Alternativen im Web gibt? Was ändert sich dadurch auch in der Unternehmenskommunikation? Darüber werden wir in Berlin diskutieren. Das Social Web Breakfast wird veranstaltet von der Kongress Media GmbH im Rahmen der Veranstaltungsinitiative „Social Web WORLD". Sie findet in enger Kooperation mit Klaus Eck und der Nextperts-Initiative statt und fördert so ein Experten-Netzwerk zum Thema Internet, dass branchenübergreifend einen qualitativ hochwertigen Erfahrungsaustausch ermöglicht. Diesmal stehen uns gleich zwei Journalisten/Blogger zur Verfügung: Don Dahlmann ( don.antville.org) gilt einigen als Bloggerurgestein. Er gehört zu den bekanntesten deutschen Bloggern und wird in seinem Impulsvortrag erklären, was Blogger den Journalisten voraushaben (siehe Don Dahlmanns Thesen). Für die Gegenrede haben wir Frank Lassak eingeladen, der sich ebenfalls sehr gut in der Online-Welt auskennt und hierbei die Journalisten verteidigen wird. Wer sich für die neue Rolle der Journalisten im Vergleich zu den Bloggern interessiert, ist herzlichst dazu eingeladen an einer kontroversen Diskussion am 14. März 2007 von 08:30 Uhr bis 10:00 Uhr teilzunehmen. Sie können sich direkt online für unsere Veranstaltung anmelden und sollten sich möglichst auch noch via Xing als Teilnehmer eintragen.

Thesen zur Diskussion von Don Dahlmann

1. Blogger sind unabhängiger! Blogger haben keine Anzeigenabteilung, keinen Chefredakteur, der gerade während des Mittagessens vom Verlagschef zusammengestaucht wurde, keinen Ressortleiter, der danach vom Chefredakteur zusammengestaucht wurde und keine Zeitung, die sie jeden Tag aufs Neue befüllen müssen. Sie müssen keine Rücksicht nehmen, sich können subjektiv schreiben und so manchmal der Wahrheit näher kommen, als jeder angestellte Journalist. 2. Blogger haben die bessere Ausbildung! Blogger sind häufig Menschen, die aus der Medienbranche stammen, oder mit ihr lange zu tun hatten. Sie haben auf beiden Seiten gearbeitet, sie kennen die schmutzigen Tricks. Sie sind selten festgelegt auf ein Fachgebiet wie "Politik" oder das Auto Ressort. Durch die Vielzahl ihrer Jobs gelingt es Ihnen oft, auch Zusammenhänge schneller zu erfassen und einem Publikum vorzustellen. 3. Blogger haben die besseren Netzwerke! Bis heute vermeiden es die meisten Verlage, nach außen zu verlinken. Für die meisten ist der eigene Internetauftritt eine Sackgasse. Man stellt die Inhalte rein und damit ist die Sache erledigt. Das Internet hört am Ende des eigenen Webauftrittes auf. Blogger machen genau das Gegenteil. Sie vernetzen sich, sie verlinken jede brauchbare Information in ihrem Blog. Zum einen werden so Inhalte durch eine Gemeinschaft noch einmal überprüft, zum anderen werden sie überhaupt erst interessant. Nicht eine Meinung alleine zählt, sondern die gesammelte Meinung der Netzintelligenz. 4. Blogger fördern die Wahrheit! Eben weil Blogger subjektiv sind, sagen sie auch Wahrheiten, die sich ein Journalist häufig verkneifen muss. Ein Journalist arbeitet immer im Auftrag eines Verlages. Sagt er also "Produkt XYZ" ist der letzte Mist, ist diese Aussage juristisch heutzutage viel leichter angreifbar, als wenn ein Blogger seine private Meinung in seinem Blog äußert.

Referenteninformation

Don Dahlmann

Don Dahlmann, 40, ist seit mehr als 15 Jahren als Journalist tätig. Seine Kundenliste reicht von der Wochenzeitung "Die Zeit" über den Onlineauftritt der "Welt" bishin zu Kooperationen mit verschiedenen Werbe- und PR Agenturen. Seit 2001 betreibt er sein eigenes Blog im Netz, das zu den 20 meistgelesenen Blogs in Deutschland gehört. Don Dahlmann lebt und arbeitet in Berlin.

Frank Lassak

Frank Lassak, 46, ist ebenfalls ein gestandener Journalist, der unter anderem für die Berliner Zeitung, Financial Times Deutschland, Frankfurter Rundschau, werben & verkaufen und Global Online (Computerwoche Verlag) gerarbeitet hat. Darüber hinaus hat er Kommunikationskampagne für die Bundeszentrale für politische Bildung und die Deutsche Telekom entwickelt.